Diese Nachricht kommt überraschend. Wie RevierSport erfuhr, ist Murat Aksoy als Cheftrainer des Landesligisten Blau-Gelb Überruhr zurückgetreten. Der Aufstiegscoach stand am Sonntag bei der knappen 2:3-Niederlage in Frintrop letztmals an der Seitenlinie. Nach fast vierjähriger Tätigkeit legte er sein Amt aus beruflichen Gründen nieder.
Gegenüber RS nahm der 37-Jährige am Donnerstagmorgen zu seinem Rücktritt Stellung: "Ja, es stimmt, dass ich ab sofort nicht mehr Trainer in Überruhr bin. Das hat aber keine sportlichen Gründe, sondern ich schaffe es zeitmäßig nicht mehr, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Der Beruf geht einfach vor. Die Mannschaft ist mir in den letzten Jahren extrem ans Herz gewachsen. Das waren nicht nur meine Spieler, sondern teilweise auch Freunde. Deswegen ist es für mich schon emotional. Es tut weh, nicht mehr Trainer dieser Jungs zu sein."
Auch wenn Aksoy seinen Rücktritt als Trainer verkündete, wird er Überruhr nicht ganz verlassen. Denn: Der 37-Jährige bleibt dem Verein in beratender Funktion erhalten und wird im Hintergrund weiter zur Verfügung stehen – allerdings ist der Zeitaufwand deutlich geringer.
Um einen neuen Trainer muss sich der Essener Landesligist derweil nicht kümmern. Anfang August wurde Muhammet Isiktas verpflichtet und bildete seitdem mit Aksoy das Trainerteam. Isiktas coachte bereits den FC Kray und FSV Duisburg in der Oberliga, zuletzt war er 2022 für Unterrath in der Landesliga aktiv.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Verein in dieser Konstellation den Klassenerhalt schaffen wird. Die Qualität ist definitiv vorhanden. Dafür drücke ich die Daumen.
Murat Aksoy.
"Muhammet ist immer da und kann eine große Erfahrung vorweisen. Da müssen wir uns keine Sorgen machen. Er wird die Mannschaft bestmöglich auf die Spiele vorbereiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Verein in dieser Konstellation den Klassenerhalt schaffen wird. Die Qualität ist definitiv vorhanden. Dafür drücke ich die Daumen", betonte Aksoy.
Im Februar 2021 wechselte Murat Aksoy zu Blau-Gelb Überruhr und wurde Nachfolger von Stefan Lorenz. In seiner ersten Saison konnte der Abstieg aus der Landesliga zwar nicht verhindert werden, aber lange sollte sich der Klub dann nicht in der Bezirksliga aufhalten. Nachdem BGÜ 2023 noch Vizemeister wurde und die Landesliga-Rückkehr knapp verpasste, feierte die Aksoy-Elf in der vergangenen Spielzeit den Gewinn der Meisterschaft.
Es war eine Saison der Superlative. Nach 34 Partien hatte Überruhr stolze 90 Punkte auf dem Konto, der erste Verfolger Genc Osman Duisburg konnte 18 Zähler weniger vorweisen. Dazu stellte der Meister die beste Offensive (145 Tore) und auch die beste Defensive der Liga (46 Gegentore). In der Rückrunde sammelte BGÜ 49 von möglichen 51 Punkten – eine Wahnsinnsbilanz. Nun geht es in der Landesliga um den Klassenerhalt. Dieser muss ohne den Aufstiegstrainer gelingen.